Werkstattgespräch - Besuch beim Zimmerer

 

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Jetzt im Winter ist es ruhig auf unserer Gemeindehausbaustelle. Aber im Hintergrund wird fleißig gearbeitet. Kommende Woche wird das neue Pfarramt aufgerichtet. Pfarrer Erwin Sergel hat sich mit Architekt Johannes Wegmann und Zimmerer Andreas Bernöcker in dessen Werkstatt in Gmund getroffen und sich über das neue Gebäude ausgetauscht.

Das neue Pfarramt wird ein Holzbau. Wie kam es zu dieser Entscheidung, Herr Wegmann?

J. Wegmann: Wir haben uns das Gelände genau angeschaut. Das Pfarramt ist ja Teil eines Ensembles aus Kirche, Pfarrhaus und Gemeindehaus. Zu diesen drei primären Elementen als Putzbauten kommen nun zwei neue Elemente dazu, die sich etwas unterordnen sollen. Das Atrium zwischen Kirche und Gemeindehaus als Glasbau und eben das Pfarramt als Holzbau. Diese beiden dienen dazu, dass die bestehenden primären Elemente besser zur Geltung kommen.

Was wird für uns der Unterschied zu den alten Pfarramtsräumen sein?

J. Wegmann: Es war ja erst einmal der Sinn, dass der neue Bau frei steht und man das Pfarramt gut findet. Obwohl es eingeschossig ist, hat es aber durch seine große Länge ein gewisses Erkennungsmerkmal. Man wird es immer irgendwo herausblitzen sehen.

Schließlich wird es auch ein viel leichterer Bau. Beim Betreten wird man viel Holz spüren und riechen. Das Riechen ist ja auch wichtig. Generationen sollen da gern reingehen.

Herr Bernöcker, Sie haben viel Erfahrung mit Holz als Baumaterial. Was sind denn die Vorteile?

A. Bernöcker: Den Baustoff gibt’s schon ewig. Er ist nachwachsend und nachhaltig. Das Material, die Wände, werden bei uns in der Region produziert, in diesem Fall in Tirol. Man hat wenig Primärenergieaufwand bis es auf der Baustelle ist. Ein weiterer Vorteil ist, dass man das Gebäude relativ trocken mit wenig Baufeuchte herstellen kann. Alles in allem: Holz ist ein warmer Baustoff. Und wir haben die Erfahrung, dass man sich darin einfach wohlfühlt.

Das Gebäude soll bald aufgestellt werden. Dazu muss einiges vorbereitet werden.

A. Bernöcker: Ja schon. Die Pläne sind an das Holzwerk geschickt. Auf deren Fertigungsstraße werden alle Details vorbereitet – bis zu den Schlitzen und Dosen für die Elektrik. Dann wird es auf den LKW gleich so verladen, dass die oberste Wand die erste ist und das unterste Element das letzte. So ist es am wirtschaftlichsten. Denn die Teile sind schwer zu wenden. Wir setzen dann das Gebäude Element für Element zusammen.

In wenigen Wochen können wir dabei zusehen. Wir freuen uns schon darauf.

J. Wegmann und A. Bernöcker: Wir freuen uns auch, dass wir dieses öffentliche Gebäude im Herzen von Miesbach zusammen realisieren können.