Inklusives Co-Working-Space für Ehrenamtliche, soziale Projekte, Kreative und Beratungsangebote – „Der Name ist zu sperrig“, sagte ein Gast bei der Eröffnungsfeier des neuen Gemeindehauses der Evang.-Luth. Kirche in Miesbach Ende Oktober. Stimmt, aber das ist auch gar kein Name, das ist unser Programm.
„Könnten wir hier also die Ehrenamtsagentur ansiedeln?“ hakte der Gast nach. Klingt spannend und schon sind wir mittendrin im Beratschlagen und Pläne schmieden. – So geht das jetzt ständig: Man kommt ins neue Gemeindehaus, trifft andere Ehrenamtliche, Mitarbeiter*innen aus Sozial-Projekten, Kreative oder Berater, spricht miteinander und ganz nebenbei entstehen neue Ideen, die manchmal ad hoc umgesetzt werden. Denn das Miesbacher Gemeindehaus ist als Co-Working-Space konzipiert. Täglich geöffnet, für alle, zum Arbeiten, Reden oder einfach „nur“ Kaffeetrinken. Vielseitige Räume dafür gibt es genug: Z.B. das zentrale Foyer, das auch gern als „Wohn-Küche“ bezeichnet wird, weil man hier nicht nur allein oder in der Gruppe sitzt, redet oder arbeitet, sondern auch gerne mittags kochen kann. Der Chor 65+ dagegen probt lieber im großen Saal, wo man auch mal die Tür schließen kann. Währenddessen findet im Seminarraum ein Integrationskurs der VHS für Migrant*innen und Flüchtlinge statt. „Inklusion ist, wenn sich die Deutschschüler in der Pause beim Kaffee mit Sängern treffen,“ formuliert Pfarrer Erwin Sergel seine Vision.
„Inklusion“ ist ein weiteres Leitmotiv des innovativen Konzeptes – wobei hier sowohl die Einbeziehung von Menschen mit Handicap und behindertengerechte Ausstattungen wie Hörschleifen oder ein automatischer Türantrieb gemeint sind, als auch die Zusammenführung von Jung und Alt sowie Barrieren zwischen Menschen unterschiedlicher ethnischer und sozialer Herkunft, Konfessionen oder sexueller Orientierung zu überwinden. Besonders sichtbar wird all das im „Café Lila“: Einmal in der Woche zur Marktzeit verwandeln Haushamer Schüler*innen das Co-Working-Space in ein Inklusionscafé. Dort arbeiten Menschen mit und ohne Einschränkungen gemeinsam im Service, in der Küche oder als Barista – sozusagen eine Melange aus Liebe, Herzlichkeit und oftmals ungewöhnlichen Situationen.
„Inklusives Co-Work… ist trotzdem kein guter Name,“ sagte der Gast. Der kommt noch, Weiterentwicklung ist Teil der Idee, entgegnet Quartiersmanagerin Marlies Mehrer lachend.

Mittlerweile fehlen uns nur noch 65.000,- Euro. (Stand: September 2023)
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